Haie in der Ostsee
 
Haie in der Ostsee

Eine Bestandsaufnahme bringt es zu Tage: In der Ostsee schwimmen überraschend viele Haie. 31 verschiedene Arten haben Meeresbiologen gezählt, von denen einige allerdings stark gefährdet sind. Wer an der Grenze zur Nordsee schwimmt, könnte sogar einem Riesenhai begegnen. Hai-Schützer fordern ein Fangverbot.

Trotz seines großen Mauls und einer Länge von über 12 Metern ist der Riesenhai völlig harmlos. Er ernährt sich von winzig kleinen Meeresorganismen.
In der Ostsee schwimmen viel mehr Haie als gemeinhin bekannt, und viele der hier vertretenen 31 Arten sind im Bestand gefährdet. Mit diesen Feststellungen meldet sich die internationale Tierschutzorganisation Shark Alliance jetzt zu Wort und verlangt von den Anrainerstaaten zusätzliche Schutzbestimmungen sowie mehr Forschungsanstrengungen.

Zur Veröffentlichung einer aktuellen Bestandsanalyse in Stockholm meinte die deutsche Meeresbiologin und Allianz-Sprecherin Heike Zidowitz: „Wir sind selbst überrascht, wie viele Arten es in der Ostsee gibt. Und das darüber so wenig geforscht wird."

Nach den Erhebungen der Shark Alliance kommen in der Ostsee vor allem kleine und für Menschen durchweg ungefährliche Haiarten vor. Insgesamt seien die wissenschaftlichen Daten einschließlich der Fischereidaten zu Haien und anderen Knorpelfischen „überraschend dünn“, meint Zidowitz, die in Hamburg auch als Vorsitzende der deutschen Elasmobranchier-Gesellschaft arbeitet.

Die Gesellschaft beschäftigen sich mit den Plattenkiemern, zu denen die Haie und Rochen gehören. Die Allianz verlangt eine schärfere Überwachung und Begrenzung der Fischerei nach Haien in dem Binnengewässer.

Als Beispiel für die Dringlichkeit wird der vor allem in der westlichen Ostsee häufig vorkommende Dornhai genannt, der bis zu 1,20 Meter lang wird. „Hier gibt es überhaupt keine Fangbegrenzungen“, sagt Zidowitz. Dass die Anlandungen seit Mitte der 80er Jahre zurückgegangen sind, wird von der Shark Alliance als deutliches Symptom für den Rückgang der Bestände gewertet. Die Weltnaturschutzunion stufe den Dornhai als „vom Aussterben bedroht“ ein.

Die Nachfrage nach dem Fleisch der „Meeresräuber“ ist weltweit konstant hoch und durch zunehmende Kaufkraft in Ländern wie China weiter steigend. Die Bundesregierung wird von den Haischützern kritisiert, weil sie als eine von wenigen in der EU das Abschneiden von Haiflossen zulässt, die in asiatischen Küchen als Delikatesse besonders gefragt sind. Das international als „Finning“ bekannte Entfernen der Flossen und Zurückwerfen der Körper ins Meer sei „verschwenderisch“ und eine der schwerwiegendsten Bedrohungen für die Haibestände in aller Welt, meint die Allianz.

Für die Ostsee verlangt sie ein komplettes Fangverbot für alle Knorpelfischarten oder zumindest „vorbeugende Bestimmungen“. Haie als langsam wachsende und erst spät geschlechtsreife Meerestiere seien besonders stark von der intensiven Befischung des mit der Nordsee verbundenen Binnengewässers betroffen. Dabei haben die hier lebenden Haie schon gelernt, sich an den geringen und stark schwankenden Salzgehalt der Ostsee anzupassen.

Wer an der Grenze zur Nordsee, im Kattegat oder Skagerrak, nach Haien taucht, könnte sogar mit viel Glück einen zehn Meter langen Riesenhai erspähen. Und muss dabei keine Angst wie die Badenden im Horror-Klassiker „Der weiße Hai“ haben, denn Riesenhaie sind friedliche Planktonfresser.

Quelle: deepwave.blog.de/2008/05/16/viel-mehr-haie-in-der-ostsee-als-vermute-4181604
 
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